Flachsilo befüllen

Vorbereitung der Silos

Futterreste und Schmutz sind Quellen für Neuinfektionen des frischen Futters. Deshalb sollen Silos gründlich gereinigt werden. Da die Milchsäuregärung ohne Sauerstoff ablaufen muss, sind die Hochsilos auf eine tadellose Dichtheit der Silotüren und Deckel zu prüfen. Gärsaftsiphon vor dem Einsilieren kontrollieren und wenn nötig mit Wasser füllen.

Flachsilo

Mit schrägen Seitenwänden löst sich die Silage nicht von den Seitenwänden ab, die Silage kann bis an den Rand gewalzt werden und es ergeben sich neben weniger Randverlust auch weniger Fehl- und Nachgärungen. Allfälliger Gärsaft muss in eine Gärsaftrinne am tieferen Ende des Flachsilos fliessen. Diese Rinne wird von den Deckfolien beim Verschliessen des Flachsilos überdeckt, sodass Regenwasser in eine andere Rinne fliesst,  beziehungsweise im umliegenden Wiesland versickern kann.


Beim rationellen Arbeiten sollte eine zügige Einfahrt ohne Rangieren möglich sein. Von Vorteil ist eine befestigte Anfahrtsstrecke, auf der sich die Räder der futtereinführenden Gefährte reinigen können. Später zusätzlich gebaute Flachsilos sollten mit Vorteil nebenan liegen. Die Entnahmeseite sollte von Wind und Wetter abgekehrt sein (Nord-Ost bis Süd-West).


Die Seitenwände in den Stössen und die Stellrinnen sind auszukitten. So wird auch bei starkem Regen verunmöglicht, dass Wasser in die Silos eindringt.

Futter einführen (Grassilage)

Beim Flachsilo geht das Einführen sehr speditiv, da man mit den Wagen direkt vorwärts hineinfahren und auf der ganzen Länge des Silos entladen kann.  Das Pressen und Verteilen bewerkstelligt ein stark beschwerter Traktor oder Pneulader. Je älter, länger und trockener das Futter und je grösser die stündliche Einfuhrleistung, desto schwerer muss das Walzgefährt sein. Ist das Fahrzeug 10 t schwer, können rund 30 t Futter je Stunde verdichtet werden. Mit der Walzarbeit steht und fällt die Qualität der Silage im Flachsilo!

 

In der Regel ist das Walzen der arbeitstechnische Flaschenhals. Optimal für die Qualität der Grassilagen ist, wenn das Futter möglichst kurz geschnitten ist, dadurch lässt es sich besser verteilen und verdichten. Für älteres, sperriges Futter wird der Feldhäcksler empfohlen.

Futter zudecken

Das Zudecken erfolgt dreischichtig, und zwar unmittelbar nach dem Einfüllen.

  1. Einschlagen der Seitenfolien auf das Siliergut: schonen die Seitenwände und bewahren die Silage vor seitlich eindringendem Wasser und Luft. Zusätzliche Sicherheit bei Gärsaftanfall. Baufolien möglich.
  2. Ausbreiten der Innendeckfolie: Luftabdichtung gegen oben. Dünne Folien legen sich besser ans Futter an. Spezialfolien nötig.
  3. a) Aufbringen der Zudeckfolie: Wichtig für die Dichtheit des Silos. Muss UV-stabil sein und eine gute Reissfestigkeit haben. Spezialfolien nötig. Müssenseitlich über die Wandplatten hinweg gelegt werden, damit dort kein Regenwasser eindringt.
    b) Auflegen des Schutzgitters: Schützt vor Beschädigungender Folien. Ein feines, aber sehr stabiles Kunststoffnetz, dass vor allem vor Vögeln und Krallentieren schützt. Vor grösseren Tieren und dem Betreten durch Menschen schützt ein Einzäunen desFlachsilos.
  4. Beschwerung: Mit Splitt oder besser Rundkiesel (kein Sand wegen Frost) gefüllte Säckchen. Sie beschwerendie Folien und bewahren sie vor «Pumpen»(Luftzufuhr!), Flattern und Wegfliegen. Über dem Schutzgitter wird alle fünf Meter eine lückenlose Querabdeckung mit Säcken gelegt.

Futter entnehmen

Sehr einfach und gut überbetrieblich zu bewerkstelligen mit diversen Siloentnahmegeräten, teilweise kombiniert mit dem Mischwagen. Es ist möglich, nur einmal wöchentlich Blöcke zu schneiden und an einem geeigneten Ort unter Dach zu lagern. Das tägliche Futterholen erfolgt so geschützt.

Aus der Broschüre "Tipps und Tricks für den Silierprofi «Silieren heute»".

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Kommentare: 1
  • #1

    Silosius (Samstag, 18 April 2020 07:21)

    Gute übersichtiliche Broschüre mit viel Infos