In etwa 100 Tagen wird wieder Mais gesät. Auf vielen Betrieben muss vorher noch das Gras gemäht und siliert werden. Dabei ist das Ausgangsmaterial von entscheidender Bedeutung. Die Wahl der richtigen Mischung und der optimale Erntezeitpunkt tragen viel zu einer qualitativ hochstehenden Silage bei. Die Ernte bei Beginn Rispenschieben (Stadium 3) fördert die Vergärung der Silage, da zu diesem Zeitpunkt meist genügend Zucker vorhanden ist. Mit einer Qualitätssilage produzieren wir eine hohe Grundfutterqualität und eine entsprechende Milch- und Fleischleistung.
Ist der Futterbestand am Vormittag abgetrocknet, kann mit dem Mähen begonnen werden. Die richtige Schnitthöhe muss nach Beginn der Arbeit überprüft werden. Diese sollte zwischen 6 und 8 cm liegen. So kann eine Verschmutzung des Futters vermieden werden und die Maschinen für die nachfolgenden Bearbeitungsschritte, eine richtige Einstellung vorausgesetzt, verletzen die Grasnarbe nicht.
Das Futter wird angewelkt und mit 35 - 45% Trockensubstanz eingeführt. Um eine genügende Verdichtung zu erreichen, wird das Futter kurzgeschnitten oder gehäckselt. Sobald das Futter gut verdichtet im Silo ist, muss es luftdicht verschlossen werden. Im Hochsilo mit Hilfe der Wasserpresse oder eine Abdeckfolie, im Fahrsilo mittelsder Unterzieh- und Abdeckfolie, sowie der Schutzfolie. Das Gras veratmet den Sauerstoff der noch im Futterstock ist und bildet Kohlendioxid (CO2). Dieses Gas ist schwerer als Luft und bildet eine Barriere gegen aussen.
Sind die Erntebedingungen (Verschmutzung des Futters, tiefer TS-Gehalt beim Einsilieren) oder das Ausgangsmaterial (wenig Zucker oder hoher Rohfasergehalt) für eine optimale Vergärung schlecht, so drängt sich der Einsatz von einem Silierhilfsmittel auf. Das Siliermittel für alle Fälle gibt es nicht. Es ist deshalb notwendig, dass sich der Landwirt die mögliche Ursache für eine Fehlgärung einschätzen kann und mit Hilfe der Siliermittlelliste das richtige Produkt aus der Liste A oder B auswählt und richtig einsetzt.
Der Gärprozess ist nach sechs bis acht Wochen abgeschlossen. Das heisst der Zucker wurde in Milchsäure umgewandelt und der pH-Wert ist unter anaeroben Verhältnissen auf etwa 4.5 abgesunken. Die Gärschädlinge (Buttersäure-und Essigsäurebakterien usw.) können unter diesen Bedingungen nicht wirken.
Eine Nacherwärmung der Silage nach dem Öffnen des Silos kann durch eine hohe Verdichtung der Silage beim Einfüllen verhindert werden, sofern der Vorschub stimmt. Warme Silage führt zu einem Energieverlust und die Tiere fressen weniger davon. In einem solchen Fall hilft meist nur die Behandlung der Silage mit Propionsäure.Bei Fragen rund um den Silo und das Silieren steht Ihnen die Geschäftsstelle der Schweizerischen Vereinigung für Silowirtschaft (www.silovereinigung.ch) zur Seite.
Werner Hengartner, Fachbereich Futterbau und Futterkonservierung, Strickhof; Lindau ZH
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Silosius (Mittwoch, 15 April 2020 21:51)
Fundierter Artikel, Danke Werner